Keili-Online:Aktuelle Ereignisse 2019

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05.01.2019 Eine Ganze Vogelschar

Eine weiße Märchenwelt ist im Garten entstanden. Wo vorher die Johannisbeerbüsche waren, ist nun ein Gespinst aus kristallenen Zweigen gewoben,
und die Apfelbäume haben dicke Wattemützen ins Gesicht gezogen. 
Manchmal traut sich Mohr, der Kater, aus dem Haus und betupft den Schnee mit seinen Fußspuren.
Zuweilen erscheint in der Dämmerung ein Hase und nagt am Winterkohl, und buntschillernde Elstern treiben sich schackernd im Geäst herum. 
Im Futterhaus ist jetzt ein reger Betrieb. Die Kinder drücken ihre Nasen an den Scheiben platt und wagen keine Bewegung,
damit nur ja kein Vogel verscheucht wird. An den Fettschalen hängen große samtköpfige Kohlmeisen und zarte Blaumeisen,
hin und wieder auch ein Kleiber in blaugrauer und weinroter Jacke, der vor lauter Appetit den halben Napf mitnehmen will.
In die Schar der Spatzen hopsen jetzt auch einige Buchfinken und Grünlinge, nicht ganz so frech wie ihre graue Vettern.
Manchmal scheucht eine große schwarze Amsel die ganze Gesellschaft davon, um sich eine Wurstpelle zu holen.

01.01.2019 Neujahr

365 Tage im Jahr - 2019

Ich wünsche Dir einen guten Rutsch ins neue Jahr! All Deine Wünsche und Träume für das neue Jahr sollen in Erfüllung gehen.

Neujahr 

's alte Johr is wieder gang 
mit Winter und mit Summer, 
mir hotten Freede, hotten Nut 
und hotten monchen Kummer.

's neie Johr is wieder do, 
brengt Summer und brengt Winter,
brengt Sorchen und brengt Freede mit
für Alte und für Kinder. 

De Hitze, Kälte, Freede, Nut,
die schoffen mir ni ob,
des wor esu und bleibt esu
und stellt mr sich um Koop. 

Wir wulln enander Gutis tu, 
su vie und gutt mir's kinn
und salwer gutt sei und ni schlacht;
des andre ward sich sinn. 

Max Tandler 
Gern nimmt man am Neujahrstag die Glückwünsche für ein gutes Jahr entgegen. Familienangehörige haben sie unmittelbar am Jahresbeginn gewechselt. 
Nun kommen die Nachbarn von nebenan, oder man geht zu ihnen hinüber. Neujahrs - Glückwunschkarten kennt man seit 500 Jahren. Die älteste stammt aus dem Jahre 1490. 
Darauf ist ein Christusknabe abgebildet, umgeben von einem Spruchband mit Segenswünschen für das neue Jahr. Mit Hohneujahr, dem 6.1., ist die Weihnachtszeit im Gebirge endgültig vorbei. 
Anderenorts heißt der Tag Epiphania (Dreikönigstag). In kirchlichen Kreisen gilt der Tag als das Fest der Erscheinung des Herrn. 
Politiker nehmen ihn zum Anlass, ihr "Dreikönigstreffen" abzuhalten, auf dem Bilanz ziehen und die Vorhaben des bevorstehenden Jahres beraten. 
Hohneujahr ist auch das Ende der zwölf Nächte. Nach altem Volksglauben kam in ihnen die Sonne zum Stillstand, deshalb durfte sich kein Rad drehen. 
Nun feiert man, weil die Sonne wieder vorrückt. Der Tag gilt auch als Termin der Hochzeit zu Cana und der Taufe von JESU. 
Wie am Heiligabend kommt Neunerlei auf den Tisch. Zu Hohneujahr werden zum letzten Mal alle Kerzen angezündet, die vom Christbaum, Schwibbogen und der Pyramide. 
Letztmals werden die Fenster illuminiert, und der Baum im Garten erstrahlt noch einmal im Lichterglanz. Und da der Dreikönigswind als der segenreichste gilt, 
öffnet man ihm um Mitternacht Türen und Fenster; denn er bringt Glück ins Haus, das lange Zeit vorhält. 

Quelle: Manfred Blechschmidt - Das Erzgebirgsjahr (Festtage und BRAUCHTUM im Erzgebirge), Zwickau, 2007