Rhein: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Keili-Online
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 2: Zeile 2:
 
'''[[:Kategorie:Rhein_Bilder|Rhein Bilder]]'''
 
'''[[:Kategorie:Rhein_Bilder|Rhein Bilder]]'''
 
}}
 
}}
 +
 +
== Nikolaus Becker 1809-1845 ==
 +
=== Der deutsche Rhein ===
 +
 +
Sie sollen ihn nicht haben,
 +
den freien,  deutschen Rhein,
 +
ob sie wie gier'ge Raben
 +
sich heiser danach schrein.
 +
 +
Solang' er ruhig wallend
 +
sein grünes Kleid noch trägt,
 +
solang' ein Ruder schallend
 +
in seine Wogen schlägt.
 +
 +
Sie sollen ihn nicht haben,
 +
den freien, deutschen Rhein,
 +
solang' sich Herzen laben
 +
an seinem Feuerwein.
 +
 +
Solang' in seinem Strome
 +
noch fest die Felsen stehn,
 +
solange deutsche Dome
 +
in seinen Spiegel sehn.
 +
 +
Solang' die Flosse hebet
 +
ein Fisch auf seinem Grund,
 +
solang' ein Lied noch lebet
 +
in seiner Sänger Mund.
 +
 +
Sie sollen nicht haben,
 +
den freien, deutschen Rhein,
 +
bis seine Flut begraben
 +
des letzten Manns Gebein.
 +
 +
* 'dt. Nationalgefühl', Becker = Dichter des 'Rheinliedes'
 +
* Rheinkrise  (Frankreich / Dt. Bundes): 'SIE' = Franzosen
 +
 +
<div align="center">
 +
<gallery widths="300" heights="300">
 +
File:Dieses alles ist deutsches Land.jpg|Dieses alles ist deutsches Land - Zeichnung von W. Zirges
 +
File:Köln - Dom.jpg
 +
</gallery>
 +
</div>
 +
  
 
== Robert Reinick 1805 - 1852 ==
 
== Robert Reinick 1805 - 1852 ==

Version vom 12. Mai 2018, 15:09 Uhr

Bereiche

Kategorie Rhein wurde nicht gefunden

Rhein Bilder



Nikolaus Becker 1809-1845

Der deutsche Rhein

Sie sollen ihn nicht haben,
den freien,  deutschen Rhein,
ob sie wie gier'ge Raben
sich heiser danach schrein. 

Solang' er ruhig wallend 
sein grünes Kleid noch trägt,
solang' ein Ruder schallend 
in seine Wogen schlägt.

Sie sollen ihn nicht haben,
den freien, deutschen Rhein, 
solang' sich Herzen laben
an seinem Feuerwein.

Solang' in seinem Strome 
noch fest die Felsen stehn,
solange deutsche Dome
in seinen Spiegel sehn.

Solang' die Flosse hebet 
ein Fisch auf seinem Grund,
solang' ein Lied noch lebet 
in seiner Sänger Mund.

Sie sollen nicht haben,
den freien, deutschen Rhein, 
bis seine Flut begraben
des letzten Manns Gebein.

  • 'dt. Nationalgefühl', Becker = Dichter des 'Rheinliedes'
  • Rheinkrise (Frankreich / Dt. Bundes): 'SIE' = Franzosen


Robert Reinick 1805 - 1852

Sonntag am Rhein

1. Des Sonntags in der Morgenstund' 
wie wandert's sich so schön
am Rhein,  wenn rings in weiter Rund' 
die Morgenglocken gehn!

2. Ein Schifflein zieht auf blauer Flut,
da singt's und jubelt's drein;
du Schifflein,  gelt, das fährt sich gut
in alle die Lust hinein?

3. Vorm Dorfe hallet Orgelton, 
es tönt ein frommes Lied,
andächtig dort die Prozession
auf der Kapelle zieht.

4. Und ernst in all die Herrlichkeit 
die Burg herniederschaut 
und spricht von alter, starker Zeit,
die auf den Fels gebaut.

5. Du alles beut der prächt'ge Rhein
an seinem Rebenstrand 
und spiegelt recht in hellem Schein
das ganze Vaterland, 

6. Das fromme, treue Vaterland 
in seiner vollen Pracht, 
mit Lust und Liedern allerhand 
vom lieben Gott bedacht.
  • Robert Reinick = Maler, Dichter:
    'Wie ist doch die Erde so schön, so schön!'

Heinrich Heine 1797-1856

Heinrich Heine

Jüdischen Herkunft

Noch im Herbst 1844 vermittelte Karl Marx einen Abdruck des 'Wintermärchens' in der Pariser Zeitschrift 'Vorwärts!', und 1845 erschien ein Nachdruck der Sonderausgabe in New York.
CAPUT 1

Sie sang das alte Entsagungslied, 
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt,  wenn es greint, 
Das Volk, den großen Lümmel. 

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
und predigten öffentlich Wasser.

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
o Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erden glücklich sein,
und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
Was fleißige Hände erwarben.

Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.

Und wachsen uns Flügel nach dem Tod,
So wollen wir euch besuchen
Dort oben, und wir, wir essen mit euch
Die seligsten Torten und Kuchen.

Ein neues Lied, ein besseres Lied!
Es klingt wie Flöten und Geigen!
Das Miserere ist vorbei
Die Sterbeglocken schweigen.

(Kommunismus......?!......)............

CAPUT V

Und als ich an die Rheinbrück' kam,
Wohl an die Hafenschanze, 
Da sah ich fließen den Vater Rhein
Im stillen Mondenglanze. 

Sei mir gegrüßt, mein Vater Rhein,
Wie ist es dir ergangen?
Ich habe oft an dich gedacht 
Mit Sehnsucht und Verlangen.

So sprach ich, da hört ich im Wassertief 
Gar seltsam grämliche Töne,
Wie Hüsteln eines alten Manns, 
Ein Brümmeln und weiches Gestöhne. 

Willkommen, mein Junge, das ist mir lieb, 
Dass du mich nicht vergessen;
Seit dreizehn Jahren sah ich dich nicht,
Mir ging es schlecht unterdessen.

Zu Biberich habe ich Steine verschluckt,
Wahrhaftig, sie schmeckten nicht lecker!
Doch schwerer liegen im Magen mir
Die Verse von Niklas Becker.
  • Nikolaus Becker: Franzosen 》 Grenze an Rhein / Rheinlied ('Der deutsche Rhein')

Lorelei

Die Loreley - Gemälde von N. v. Astudin
Weniger bekannt als das Heinesche Gedicht ist Eichendorff 'Lorelei'  (zuerst erschienen in dem 1811 vollendeten Roman 'Ahnung und Gegenwart'), obschon in diesen wenigen Strophen in meisterhafter Weise ein tiefesGefühl in volksliedmässiger Form zum Ausdruck kommt:
Es ist schon spät, es wird schon kalt,
Was reit'st du einsam durch den Wald?
Der Wald ist lang, du bist,
Du schöne Braut! ich führ' dich heim!

Gross ist der Männer Trug und List, 
Vor Schmerz mein Herz gebrochen ist.
Wohl irrt das Waldhorn her und hin,
O flieh! Du weißt nicht wer ich bin!

So reich geschmückt ist Ross und Weib,
So wunderschön der junge Leib, 
Jetzt kenn ich dich, Gott steh mir bei!
Du bist die Hexe Lorelei. 

Du kennst mich wohl. - Von hochem Stein
Schaut still mein Schloß tief in den Rhein.
Es ist schon spät, es ist schon kalt,
Kommst nimmermehr aus diesem Wald!

aber: Heine 1824 (Romantik), Melodie von Friedrich Silcher 1837

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, 
dass ich so traurig bin;
ein Märchen aus alten Zeiten, 
das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt, 
und ruhig fließt der Rhein;
der  Gipfel des Berges funkelt 
im Abendsonnenschein. 

Die schönste Jungfrau sitzet 
dort oben wunderbar;
ihr goldnes Geschmeide blitzet, 
sie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie kämmt es mit goldenem Kamme 
und singt ein Lied dabei;
das hat eine wundersame, 
gewaltige Melodei. 

Den Schiffer im kleinen Schiffe 
ergreift es mit wildem Weh;
er schaut nicht die Felsenriffe, 
er schaut nur hinauf in die Höh. 

Ich glaube, die Wellen verschlingen 
am Ende Schiffer und Kahn;
und das hat mit ihrem Singen 
die Lore - Ley getan.