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Aktuelle Version vom 23. März 2014, 11:53 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Zeitzeugenprojekt 2011
„Nie wieder Faschismus und Krieg! - Die Toten mahnen uns zum Frieden!“
Am 13.9.2011 besuchten 3 Zeitzeugen die Klassen 9a, b und c. In unserer Klasse berichtete Herr
Ignacy Krasnokucki, ein Pole jüdischer Herkunft, von seinen erschütternden und sehr ergreifenden
Erlebnissen aus dem 2. Weltkrieg.
Große Stille herrschte in unserer Klasse, als er uns erzählte, dass die jüdischen Geschäfte
geschlossen wurden und somit sich alle Juden keine Lebensmittel mehr kaufen konnten oder aber
auch, als wir hörten, dass sie schon als Jugendliche hart in den Ghettos arbeiten mussten.
Ist es
doch für uns heute schon fast nicht mehr vorstellbar, wie die Menschen damals gehungert haben
und ihre Gedanken sich nur darum drehten, etwas zu essen zu bekommen.
Ganz schrecklich war zu hören, dass Herr Krasnokuckis Mutti in seinen Händen gestorben ist und
er deswegen beinahe Selbstmord begangen hätte. Nur weil seine Freunde aus dem Ghetto ihn davon
abhielten, lebt er heute noch und kann uns von dieser schrecklichen Zeit berichten.
So etwas persönlich von einem Zeitzeugen berichtet zu bekommen, war Gänsehaut erregend,
erschütternd und sehr berührend und viel anders, als „nur“ in Büchern zu lesen und zugleich auch
mahnend, dass so etwas nie wieder geschehen darf.
Vielen Dank, dass Sie sich dafür Zeit genommen haben!
Janine Wagner und Christin Tänzer Klasse 9b
Zeitzeuge Peter Böttrich 11./12.1.2012 - „Wider das Vergessen“
Geschichte einmal anders erlebten unsere zehnten Klassen durch den Besuch von Peter Böttrich
aus Marienberg. Es war totenstill, als er von der schweren Zeit 1944/1945 berichtete. Die letzte
Nachricht seines Vaters, der Feldwebel in der Wehrmacht war, berichtete von einer schweren
Verwundung. Irgendwo im Raum der Weichsel gilt er seit 1944 als vermisst – ein Schicksal, das
viele tausende deutsche Familien traf. Seine Mutter wurde dadurch zur „Kriegerwitwe“. Die Schüler hörten davon, dass die Deutschen 1944 noch Ungarn besetzten und dass dadurch das
Schicksal der ungarischen Juden besiegelt war. Zirka 500000 von ihnen wurden noch in die
Vernichtungslager verfrachtet. Hier entschied die Selektion über Leben und Tod. Wer noch
arbeiten konnte, blieb vorerst am Leben, der Rest wurde ins Gas geschickt. Etliche sind noch nach
Buchenwald gelangt und die SS hat die Häftlinge an Rüstungsbetriebe ausgeliehen. Dadurch ist
viel Geld verdient worden. Die Häftlinge mussten 4.00 Uhr aufstehen, zum Frühstück gab es
Wassersuppe und wenig Brot. Von 6.00 Uhr bis 19.00 Uhr ging es dann zu schwerer körperlicher
Arbeit. Nach dem Zählappell war dann endlich 22.00 Uhr Nachtruhe. In 4-Etagen-Betten musste
geschlafen werden. Das ist ein unvorstellbarer Alltag gewesen, den die Nazis als „Vernichtung
durch Arbeit“ bezeichneten. Aber die Alliierten schnürten das Reich immer weiter ab und es stand
unmittelbar die Befreiung bevor. Nun wurden die Leute auf Transport geschickt in offenen Waggons der Bahn, 70 Mann in einen, eingesperrt auf engstem Raum.
Es gab weder zu essen noch
zu trinken. Vorrichtungen für die Notdurft waren nicht vorgesehen und man konnte nicht umfallen.
Böttrich schilderte anschaulich, wie man nach tagelanger Fahrt vor Hunger gebrüllt hat. Ziel der
Fahrt, das Gebiet des ehemaligen Protektorats. Unterwegs griffen Jagdbomber an, die SS-Leute
gingen in Deckung. Tote wurden ausgeladen und wie Müll weggeschmissen.
Grab- und Mahnmale
sind heute noch Zeuge dieser unglaublichen Verbrechen. Wer floh, wurde wie bei einer Treibjagd,
bei der sich Partei, SS, HJ, Volkssturm und Wehrmachtssoldaten beteiligten, gehetzt und erschossen. Gesten des Mitleids hat es gegeben, waren aber die Ausnahme. Böttrichs Mutter hat so mit Brot geholfen, aber es musste altbackenes Brot sein, denn die Mägen der Häftlinge vertrugen kaum noch etwas. Ein Oberscharführer betrat das Haus und fragte sie, was das solle. Dann forderte
er sie auf, das Fenster zu schließen, von wo aus der kleine Peter alles verteilte und er würde nichts
gesehen haben. Man muss wissen, dass die SS auch solcher Deutsche erschoss.......
Meine Schüler erfuhren auch, was „Muselmänner“ sind, nämlich Menschen, die total ausgemergelt sind und in denen jede Hoffnung erloschen ist. Aber die lebten tatsächlich noch. Viele sind so, kurz
vor der deutschen Kapitulation am 8.5.1945, noch umgekommen. Wer durchgekommen ist, so
Böttrich, trug physische und psychische Schäden für den Rest seines Lebens davon.
Er, ein Lehrer für Deutsch und Musik noch an der alten Schule, ist der Auffassung, dass nicht
vergessen werden darf, damit sich so etwas nie wiederholt. Und, so sagte er zum Schluss, dass jeder
entsprechend was aus seinem Leben machen muss und dass wir uns freuen können, in der heutigen
Zeit zu leben.
Ich glaube, dass unsere Schüler Böttrichs Darstellung eigenen Erlebens sehr beeindruckt hat.
Im Namen meiner Schüler will ich dem Zeitzeugen einen herzlichen Dank aussprechen und wir
wollen und werden nicht vergessen!!!
Fachlehrer für Geschichte
Thomas Keilhack
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Für die Bilder bedanke ich mich herzlich bei Jonas Köhler aus dem Neigungskurs Geschichte!!!
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Für die Bilder bedanke ich mich herzlich bei Jonas Köhler aus dem Neigungskurs Geschichte!!!
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Für die Bilder bedanke ich mich herzlich bei Jonas Köhler aus dem Neigungskurs Geschichte!!!
5.6.2012 Herr Sonder aus Chemnitz
Heute, am Vorabend des Jahrestages der alliierten Landung in der Normandie am 6.6.1944, besuchte erneut ein Zeitzeuge unsere Schule. Herr Sonder aus Chemnitz ist 86 Jahre alt und er hat
Auschwitz überlebt, 22 seiner Familienangehörigen hingegen nicht. Im Pavillon der Schule war es
unter der Schülern der vier achten Klassen totenstill, als er begann, von damals zu erzählen. Zum
Zeitpunkt der Machtergreifung durch Hitler war sein Vater in der SPD. Sofort begann man, sich
an den Juden und an allen potenziellen Gegnern zu vergreifen. Sie kamen in die KZ und wurden
krankenhausreif geschlagen, wie er sagte, in Chemnitz regierte so ein Nazibürgermeister, alle Juden
wurden aus ihren Berufen entlassen und wirtschaftlich eliminiert. Und es gab so gut wie keinen Widerstand dagegen, da die Leute große Angst hatten. Ich dachte spontan an den Vergleich zu heute....Die Rassengesetze griffen und wer sich mit den Juden einließ, betrieb „Rassenschande“.
Erst zur Olympiade 1936 lockerte sich alles etwas, wollte sich doch das Naziregime weltoffen zeigen. Jüdische Sportler waren am Start und holten Medaillen, so z.B. die Fechterin Helene Mayer,
die auf den zweiten Platz kam, aber zur Siegerehrung war sie gezwungen, vom Podest aus den Hitlergruß zu machen. Schließlich kam es am 9.11.1938 auch in Chemnitz zur Reichskristallnacht,
jüdischen Warenhäusern und Geschäften wurden die Scheiben zerschlagen, die Ware geplündert.
Auch die Synagoge brannte, in ganz Deutschland waren es 281 Gotteshäuser. Die Polizei sagte wörtlich: „Wir können nicht helfen!“ Viele Juden wurden verhaftet und kamen in die KZ. In
Chemnitz begann, wie im ganzen Reich, die Ghettoisierung, die Juden mussten in so genannte
„Judenhäuser“ ziehen und waren verpflichtet, den Judenstern zu tragen. Wer dagegen verstieß, war des Todes. Ca. 15 Judenhäuser muss es in Chemnitz gegeben haben, das persönliche Hab und Gut aus den ursprünglichen Wohnungen wurde versteigert und viele Deutsche haben sich durch eine Ersteigerung schuldig gemacht am Elend dieser Leute. Jedenfalls kamen Sonders Eltern auf den Transport, er blieb in der Stadt und wurde, nach der Wannseekonferenz am 20.1.1942, wo man die „Endlösung der Judenfrage“ beschloss, am 27.2.1943 verhaftet. Das Kürzel Gestapo klingt auch heute noch furchterregend. In Auschwitz tätowierte man ihm die Nummer 105027 ein, d.h. er durfte leben, war aber in Auschwitz-Monowitz zur „Vernichtung durch Arbeit“ bestimmt, die SS vermietete so Häflinge für wenig Geld an Rüstungsfabrikanten. Wer sofort ausselektiert wurde,
kam auf den LKW und dann ins Gas. Sonder sagte, dass die Lebenserwartung dieser Menschen ab der Ankunft bei 120-180 Minuten lag, dann wurde mit Zyklon B vergast. Es ist wie ein Wunder gewesen, dass er 16 Selektionen überlebte, denn in regelmäßigen Abständen wurde unter den Arbeitsfähigen ausselektiert. Wer krank war oder aussah wie ein Muselmann, kam in die Gaskammer. Trotz einer Knieverletzung, bei der ein Arzt half, überlebte er und war von der Selektionsliste gestrichen. Die Selektionen begannen 5.00 Uhr und konnten zwischen 30 Minuten und 4 Stunden dauern. Er berichtete auch von Galgen, an denen die SS Menschen hinrichtete und Sonder sagte, besonders schlimm sei die Hinrichtung eines Jugendlichen gewesen, dessen letztes
Wort „Mama“ war. Als die Russen Anfang 1945 immer näher rückten, kam am 18.1. der Befehl zur Evakuierung des Lagers, die Überlebenden mussten auf den Todesmarsch. Bei eisiger Kälte muss das eine Tortour ohnegleichen gewesen sein. Dann karrte man die Häftlinge in offenen Loren bis nach Sachsenhausen, von wo aus es auf den nächsten Todesmarsch nach Flossenbürg ging. Bei
einer Schießerei der SS mit den Amerikanern, gelang es, sich am 23.4.1945 selbst zu befreien.
Leider hatten wir nur 90 Minuten mit Sonder, vieles ist sicherlich nur angerissen worden, aber wir alle waren von dieser Lebensgeschichte beeindruckt. Sonder fragte auch, ob die Menschheit was daraus gelernt habe, angesichts von Atomwaffen und zig Kriegen seit 1945..........Man wird schon nachdenklich, wenn man zu einer entsprechenden Antwort gelangt.
Ich glaube aber, dass bei unseren jungen Menschen dieser Bericht in Herz und Hirn gelangt ist,
auch sie tragen immerhin, wie wir alle, die historische Verantwortung, alles zu tun, damit sich dieser Irrsinn niemals wiederholen kann!!
Danke, Herr Sonder, bleiben Sie recht lange gesund, damit sie noch vielen Menschen von damals erzählen können. Alles Gute Ihnen und Ihrer Familie!
Thomas Keilhack Fachlehrer Geschichte
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Zeitzeugen aus dem Sudetenland sprechen-7.5.2013
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Begegnung mit Zeitzeugen aus dem Sudetenland
Frau Stephanova:
- Besiedlung der Ostgebiete erläutert -> Deutsche gab es nicht erst seit Hitler in der Tschechei, sondern schon im Mittelalter
- Deutschenhass trat erstmals nach dem 1. Weltkrieg auf
- Hitler wurde von vielen als Hoffnungsträger gesehen und mit Wählerstimme unterstützt
- Nach 2. WK rächten sich die Tschechen an den Deutschen -> freie Hand gegeben durch Dr. Benesch
- Die Deutschen waren ohne Recht und Unterstützung
- noch heute existiert der Hass gegen die Deutschen in den Köpfen, vorwiegend bei der älteren Bevölkerung
-> am eigenen Leib erfahren, als sie die Begegnungsstätte in Komotau an einem Abend verlassen wollte und sie von einem älteren Mann angesprochen wurde „ob sie sich denn schon wieder zusammenrotten würden.“
Frau Vankova
- geboren im Jahr 1930 in der alten böhmischen Republik
- ab 1936 Besuch der Klosterschule in Komotau -> ab 1938 durch Hitler aufgelöst, daher besuchte sie ab dann tschechische Schulen
- Vater war Eisenbahner und übernahm nach dem Tod seines Vaters die Landwirtschaft in Rodenau (Radov)
- ab 1938 wuchs sie als Stadtmädchen auf dem Land auf
- 1945 nach Kriegsende marschierten die Russen von Osten her ein, von den Schlesiern erfuhren sie vom drohenden Unheil
- wahllose suchten sich russische Soldaten Vergewaltigungsopfer aus
- Frau W. flüchtete in die Wälder, in kleinen Hütten die eigentlich von Förstern genutzt wurden, warteten mehrere Frauen
-> versorgt wurden sie durch die Männer
-> auf dem Heuboden wurde eine Öffnung freigelegt, damit die Frauen Ausblick auf den Dorfplatz hatten, um nach Gefahren zu spähen
- viele Frauen und auch ganze Familien begingen in dieser Zeit Selbstmord
-> eine junge Familie ertränkte sich im Dorfteich, das Baby hielten sie im Arm, nur die ältere Tochter schwamm zurück ans Ufer und lebt bis heute
- die Tschechen enteigneten sie schließlich -> trieben Vieh aus den Ställen, landwirtschaftliche Geräte raubten wertvolle Gegenstände aus dem Wohnhaus
- schon zuvor hatten sich Russen bedient -> nahmen häufig die Wagen und Fuhrwerke aus den Scheunen
- August 1945: ganzes Dorf wurde geräumt, mussten mit Gepäck in der Scheune warten
- Vater konnte Tschechisch und sollten an Meierhof in Otvice, Direktor des Meierhof setzte sich dafür ein den Vater dort als Pferdekutscher zu beschäftigen, sollte dolmetschen zwischen den Deutschen Frauen dort und ihm als Direktor
- bekamen keine Lebensmittelkarten -> standen an für Schweine- oder Rinderblut, Mutter bereitete eine Art Blutwurst daraus als Fleischersatz
- wurde mit ihrer Cousine von tschech. Soldaten beim Anstellen herausgezogen für Toilettenputzdienst in der Kaserne
- später kehrten sie nach Rodenau zurück, mussten aber anderes Haus beziehen für 2-3 Jahre ca.
- als 17ährige lernte sie einen Polizist aus Platten auf Tanzveranstaltung kennen -> obwohl ihr dieser Besuch als Deutsche untersagt war
-> sie konnte kein Tschechisch und er kein Deutsch
-> Liebe war eigentlich verboten und blieb daher ein Geheimnis
- Polizist wurde angezeigt, daraufhin wurde er mehrfach und immer weiter weg versetzt
-> Brandau, Prag, Padowitz und später Slowakei
-> Kontakt schien schwer aufrecht zu erhalten, wichtigste Anliegen wurden in Briefen gemalt
-> später auf Maskenball in Platten zufälliges Wiedersehen
-> Polizist gab Beruf auf
-> darauf folgten Heirat und Geburt von drei Söhnen
- Vater von Frau W. versuchte lange das eigene Haus zurück zu erlangen -> wurde mehrfach abgewiesen -> schließlich Kauf doch genehmigt, aber nur das Wohnhaus wurde zurück gewonnen, alle Wirtschaftsgebäude verloren, wurden abgerissen -> Abrissmaterial als Baumaterial in die Slowakei gebracht
- schwere Arbeit auf der Kolchose auch für sie als junges Mädchen, z.B. Kühe und Kälber auf die Waage ziehen
-> Wohnhaus ist bis heute im eigenen Besitz, die 10 Jahre jüngere Schwester von Frau V. wohnt noch da
Frau Stephanova:
- berichtete von Deutschen, die ihre Familiennamen tschechisierten, um nicht aufzufallen
- erläuterte Komotauer Todesmarsch
-> Deutsche aus Komotau hinauf getrieben an Grenze bei Deutsch-Neudorf, als sie von Russen abgelehnt wurden, mussten sie zurück nach Malteuern -> Lager -> Arbeit in chem. Werken
- 9. Juni ist der Jahrestag -> Treffen an der Gedenkstätte Deutsch-Neudorf
-> Todesmarsch wird von tschechischen Studenten jedes Jahr nachvollzogen
- Deutsche waren einer Kennzeichnungspflicht unterlegen (weiße Binde)
- Nachteile in der Schule -> wer sich nicht tschechisieren lassen wollte
-erläutert das Massaker an der Elbbrücke in Aussig -> Benesch-Brücke genannt (Gedenken an Unterstützer der tschechischen Partisanen)
Frau St. und Frau V. betonen, dass das Verhältnis zwischen Tschechen und Deutschen bis zum Jahr 1938 bestens war, erst nach dem 2. WK kommt es zum ernsthaften Konflikt
Sonja Stoll - Geschichtslehrerin
Zeitzeugenprojekt 27.9.2013
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Zeitzeugen Rowin Bachmann und Marian Schächter
Zeitzeugenprojekt - „Generation ohne Kindheit“
Marian: geb. in Kiew ( heute 76 Jahre alt)
Marian wurde in einer glücklichen Familie geboren, bis am 22. Juni 1941 Kiew sehr stark angegriffen wurde. Da die Umstände immer schlechter wurden, weil Kiew schon halb in Schutt und Asche lag und die Familie jetzt in einem Bunker „lebte“, beschlossen sie,am 9. Juli 1941 Kiew zu verlassen, ohne zu wissen, wohin sie gehen sollten, nur mit den nötigsten Sachen. Der Zug war überfüllt, denn sie waren nicht die Einzigen, die das angegriffene Kiew verlassen wollten.
Nach wochenlangem Hungern erfuhren sie, dass in Kiew tausende Juden erschossen wurden, die beschlossen in ihrer Heimat zu bleiben!
Am 17. Januar 1942 war eisiger Winter und Marians Mutter hochschwanger!
In dieser eisigen Kälte gebar sie eine Tochter! Die Umstände waren alles andere als kinderfreundlich! Bei -14°C wurde das Baby in Denken gewickelt!
Der Vater der Familie wusste nicht, dass er nochmals Vater wurde, weil er an der Front, wo er verletzt wurde, kämpfen musste!
Die Nazis beschlossen ihn also gleich zu erschießen, weil ein verletzter Soldat, der nicht mehr in der Lage ist zu kämpfen, zu nichts mehr zu gebrauchen war!
Es fiel ein Schuss und und er fiel zu Boden. Die Nazis hatten ihm in den Unterkiefer geschossen!
Doch wie durch ein Wunder überlebte er und war bewusstlos, bis ihn russische Truppen fanden und ihn medizinisch versorgten.
Marian und die Familie trafen sich nach Vereinbarung mit dem Vater. Über das Wiedersehen waren alle froh, allen standen die Tränen in den Augen.
Ende 1944 ging die ganze Familie ins zerstörte Kiew zurück!
Marian erzählte uns, dass sie gern Krankenpflegerin geworden wäre aber es nicht möglich war, weil auf ihrem Ausweis stand, dass sie ein Jude ist.
Heute noch fällt es ihr schwer, nur das kleinste Stück Brot weg zuschmeißen, denn Sie weiß, was Hunger wirklich bedeutet!
Wir sollten es also schätzen, dass es uns nicht an Nahrung fehlt!!!
Danke im Namen der zwei 9ten Klassen für das offene Gespräch!
Franziska Mehner aus Krumhermersdorf
Peter Böttrich in der 9b 12.3.2014
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Zeitzeuge Karol
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KZ Buchenwald
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Ignacy Arthur Krasnokucki