Krieg auf See

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Krieg auf See Bilder


in memorian

Einen Monat vor seinem Tod schrieb Gorch Fock folgende Zeilen. In der Seeschlacht vor dem Skagerrak fand er den Tod auf See, Ehre seinem Andenken.

„Sterb` ich auf der solten See,
 Gönnt Gorch Fock ein Seemannsgrab.
 Bringt mich nicht zum Kirchhof hin,
 senkt mich tief ins Meer hinab.
 Segelmacher, näh mich ein!
 Steuermann, ein Bibelwort!
 Junge, nimm dien Mütz mol maf,
 Und dann sinnig öber Bord...“


Die Zeilen entstammen dem Buch „Auf See unbesiegt“ hrsg. von Eberhard von Mantey, München, 1921.

Liebe Besucher meiner Seite!

Auch auf See wurde um die Vormacht gestritten in den Weltkriegen. Großkampfschiffe und U-Boote waren die Waffen. Die Matrosen und Heizer, U-Boot-Leute und Maschinisten waren es, die 1914-1918 einen anderen Krieg erlebten als ihre Kameraden an Ost- und Westfront. Schlachten wurden auch hier geschlagen, denke ich an Coronel, Falkland und das Skagerrak. Die Männer wurden von den Granaten zerrissen oder verstümmelt. Zu tausenden fanden sie ihr nasses Grab in Ost- und Nordsee oder blieben auf dem Atlantik, für immer. Wer erinnert sich heute noch ihrer?
Auch sie hatten Mütter, die um sie bangten, Kinder, die nach dem Vater fragten und und und. In der Seeschlacht vor den Falklandinseln war auch ein Leutnant zur See Keilhack. Leider weiß ich nicht viel darüber. Meine Großmutter, die 2002 im Alter von 99 Jahren starb, Ida Keilhack, wusste nur noch, dass einer „dabei“ war. Was ich weiß, ist, dass er auf dem kleinen Kreuzer „Leipzig“ gedient hat und dass fast alle Schiffe des deutschen Kreuzergeschwaders, aus Ostasien kommend,
von den Engländern aus der Distanz heraus mit überlegenem Geschützfeuer versenkt wurden. Die wenigsten wurden in der eiskalten See aufgefischt. In der amtlichen deutschen Darstellung, dem „Marinearchiv“, ist der Name Keilhack nach dem 1. Weltkriege niedergeschrieben. Auch in oben bereits genannter Quelle ist von ihm die Rede im Zusammenhang mit den Berichten vom Gefecht, bei dem die deutschen Schiffe keine Chance hatten: nur eines konnte entkommen und zwar die „Dresden“,
aber auch dieser Kreuzer wurde eliminiert, Monate später. Die eigentliche Großschlacht war schließlich am 31.5./1.6.1916 vor dem Skagerrak. Hier wurde von Engländern und Deutschen hinterher gesagt, dass sie gewonnen haben. Was Fakt ist, ist die Tatsache, dass unsere, für viel Geld gebaute Hochseeflotte, mehr feindlichen Schiffsraum zerstörte als umgedreht die Engländer.
Und die Blockade der deutschen Küste blieb bestehen. Dann wurde es kaum noch gewagt, die teure Flotte einzusetzen, bis 1918 die Seekriegsleitung auf die Idee kam, einen letzten Schlag zu führen, auch der Ehre wegen. Es folgte die Meuterei, die Revolution, das Ende der Monarchie und dann die Auslieferung der Schiffe an den Feind. In Scapa Flow versenkte sich schließlich unsere Flotte 1919 selbst.

Ich bedanke mich für Ihr wertes Interesse! Thomas Keilhack 21.3.2011