Rhein
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Heinrich Heine - Lorelei
Weniger bekannt als das Heinesche Gedicht ist Eichendorff 'Lorelei' (zuerst erschienen in dem 1811 vollendeten Roman 'Ahnung und Gegenwart'), obschon in diesen wenigen Strophen in meisterhafter Weise ein tiefesGefühl in volksliedmässiger Form zum Ausdruck kommt:
Es ist schon spät, es wird schon kalt, Was reit'st du einsam durch den Wald? Der Wald ist lang, du bist, Du schöne Braut! ich führ' dich heim! Gross ist der Männer Trug und List, Vor Schmerz mein Herz gebrochen ist. Wohl irrt das Waldhorn her und hin, O flieh! Du weißt nicht wer ich bin! So reich geschmückt ist Ross und Weib, So wunderschön der junge Leib, Jetzt kenn ich dich, Gott steh mir bei! Du bist die Hexe Lorelei. Du kennst mich wohl. - Von hochem Stein Schaut still mein Schloß tief in den Rhein. Es ist schon spät, es ist schon kalt, Kommst nimmermehr aus diesem Wald!
aber: Heine 1824 (Romantik), Melodie von Friedrich Silcher 1837
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin; ein Märchen aus alten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt, und ruhig fließt der Rhein; der Gipfel des Berges funkelt im Abendsonnenschein. Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar; ihr goldnes Geschmeide blitzet, sie kämmt ihr goldenes Haar. Sie kämmt es mit goldenem Kamme und singt ein Lied dabei; das hat eine wundersame, gewaltige Melodei. Den Schiffer im kleinen Schiffe ergreift es mit wildem Weh; er schaut nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf in die Höh. Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn; und das hat mit ihrem Singen die Lore - Ley getan.